Präsentation der Studienarbeiten

Die Annäherung an wissenschaftliches Arbeiten in der Logopädie-Ausbildung

Drei Monate vor Beendigung ihrer dreijährigen Ausbildung kommt es für die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Logopädie im Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf zum visuellen und akustischen Showdown. Sie präsentieren ihre Studienarbeiten vor Ausbildern und Gästen. Diesmal sind die 19 Schüler von Kurs 16 dran.

Die Namen der Studienarbeiten lassen ahnen, dass die Themen komplex sind: „Unterrichtskonzept myofunktioneller Störungen“, „Funktionelles Gaumensegeltraining“ oder „Einsatzmöglichkeiten und Grenzen tierischer Co-Therapeuten“ heißt es da und schon bei der ersten Präsentation weiß man, dass in jeder Arbeit viele Wochen Arbeit steckt. „Wir schaffen hier die Basis für wissenschaftliches Arbeiten und eine tiefere Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Stoff“, so Corinna Lutz, Leiterin der Fachschule. 

So wird in allen Vorträgen zunächst die Entwicklung der Problemstellung geschildert, die Relevanz des Themas geprüft und eine Fragestellung herauskristallisiert. Es wird mit Probanden gearbeitet und Feedback eingeholt, unter anderem in Experteninterviews, damit die Schülerinnen und Schülern ihre Annahmen überprüfen können – insgesamt ein klassisches Vorgehen. Zur Seite stehen ihnen dabei die Lehrlogopädinnen der Berufsfachschule.

Was fast alle Teams eint, ist die Feststellung, dass die herausgesuchte Literatur zur Beleuchtung der Themen oft unerträglich kompliziert geschrieben ist. Und da sich die Hälfte der acht Teams mit Leitfäden oder Broschüren für Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen beschäftigt hat, mussten die Ausdrucksformen in Hinblick auf die Verständlichkeit für diese Zielgruppe neu entwickelt werden.

Leichte Sprache, kurze Sätze, Anschaulichkeit  und Visualisierung heißen die Zauberworte. Statt ihre für Interessierte 100fach gedruckte Broschüre mit dem Titel „Verbale Entwicklungsdyspraxie“ zu versehen – eine Störung kindlichen Sprechens mit einer Einschränkung, die Artikulationsorgane gezielt einzusetzen, titeln Kira Clausen, Hannah Diekhoff und Sina Scheel ganz einfach „Über Alex und seine Diagnose VED – was ist das eigentlich?“ Und beim Thema „Funktionelles Gaumensegeltraining“ haben Lara Dierkes und Marie Kaden speziell für 5 bis 10jährige Kinder zu jedem Laut mit einer Verengung des Luftraumes (z.B. „f“) und zu jedem Laut mit einer Blockierung der Atemluft (z.B. „p“) ein Lexikon mit Wortlisten und Bildmaterial entwickelt.

Deutlich wird: Jedes Team hat eigene Ansätze erarbeitet und dem Kurs eine schriftliche Auseinandersetzung mit dem gewählten Thema hinterlassen. Das wird zum Abschluss des jeweiligen Vortrages dann auch reichlich beklatscht und mit einer Urkunde belohnt. Corinna Lutz: „Diese Materialsammlungen können dann später in der Therapie verwendet werden und das Unterrichtskonzept myofunktioneller Störungen könnte auch eine Unterstützung für die Lehrenden sein.“ So haben alles etwas von den Studienarbeiten.

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